WUSSTEST DU SCHON, DASS 93% UNSERER KOMMUNIKATION NONVERBAL IST?

Jab, richtig gelesen. Wenn wir uns mit anderen Menschen unterhalten ist gerade mal 7% unserer Kommunikation inhaltlicher Natur. Der Rest wird  von unserer Körpersprache übernommen und der Ton spielt auch keine so unwesentliche Rolle (siehe Infografik). 

Crazy oder? Wir quatschen den ganzen Tag, aber eigentlich ist viel wichtiger in welchem Ton und mit welchen Bewegungen. Oder wie sagte Eckhart Tolle in seinem Buch “Jetzt! Die Kraft der Gegenwart” so schön: “Worte sind nur Wegweiser – beim Tun kommt die Weisheit!” 

Jetzt fragst du dich zu Recht: und was bedeutet das für meinen Text? Klar, beim Schreiben bringt dir das alles nichts – selbst wenn du deine Worte im Kopfstand runter tippst, bekommt der Leser nichts davon mit (wobei sich ein Foto sicher gut auf Insta macht). Und einen SCHRIFTLICHEN Tonfall anzuschlagen, dürfte auch schwierig werden.

Aaaaaaaaber *Trommelwirbel* dennoch gibt es Tricks, wie du sinnespezifisch schreibst und somit mehr Menschen erreichst.

DU KANNST FOLGENDE SINNESSPEZIFISCHE REPRÄSENTATIONSSYSTEME ANSPRECHEN:

Oder zusammengefasst auf der VAKOG Ebene kommunizieren – wie man im NLP (Neuroliguistisches Programmieren) sagt.

Warte, warte, warte… nicht gleich die Augen verdrehen und die tausend Fragezeichen um deinen Kopf zu ernst nehmen. Das alles klingt verrückter, als es wirklich ist. Aaaaaaalso, lass mich kurz erklären:

VAKOG EINFACH ERKLÄRT:

Wir Menschen erleben unsere Welt logischerweise durch unsere Sinnesorgane – was soviel bedeutet wie: äußere Reize, z.B. ein Windstoß (kinästhetisch), die Stimme eines Freundes (auditiv), der Duft einer Blume (olfaktorisch) oder der Geschmack deines morgendlichen Kaffees (gustatorisch) werden über unser Nervensystem an unser Gehirn weitergeleitet. Hier entstehen dann Bilder, Klänge und andere Empfindungen, welche den äußeren Reiz repräsentieren. Deshalb sprechen wir im NLP von Repräsentationssystemen. So, und nun wird’s spannend. DENN: die 5 Repräsentationssysteme sind bei jedem von uns unterschiedlich gewichtet bzw. bilden einen Schwerpunkt. 

Der visuelle Typ:

Ich z.B. bin ein sehr visueller Mensch! Das bedeutet, dass ich viel in Bildern denke und mir darüber Dinge besser merken kann. Und klar, ich lege natürlich auch Wert auf das Äußere – viel mehr beobachte ich jedoch die Körpersprache des anderen gerne und finde Blickkontakt extrem wichtig. Kennst du diese Menschen, die mit einem sprechen und dabei immer woanders hingucken? In meinen Augen ist das wahnsinnig unhöflich – aber einfach nur, weil ich es so wahrnehme… 

Der auditive Typ:

Der auditive Typ hingegen kann gut zuhören und das Gesagte fix speichern (er ist also eher der Podcast-Fan, während ich lieber ein Buch in die Hand nehme). Zudem spricht er oft zu sich selbst und ist sehr sensibel für Geräusche und Stimmen. Während er sich schlecht Gesichter merken kann, sind Zahlen, Fakten und Daten genau sein Ding und er kann sie stets von seiner Festplatte da oben abrufen. Er ist übrigens der Typ, den ich oben beschrieben habe: denn der auditive Typ nimmt gerne mal länger keinen Blickkontakt auf – dafür achtet er sehr auf die Betonung seiner Worte. 

Der kinästhetische Typ:

Der kinästhetische Typ ist besonders feinfühlig. Er ist eher der passive Typ und wirkt oft in sich gekehrt – obwohl er sehr auf Bewegungen achtet und in der Regel viel Sport macht. Wenn er sich an etwas erinnern will, schießen ihm keine Bilder oder Worte in den Kopf (wie bei dem visuellen und auditiven Typ), sondern er erinnert sich an das Gefühl, das er in der jeweiligen Situation empfunden hat. Er fühlt eben gerne. Innerlich, wie auch äußerlich. Was soviel bedeutet wie: wenn er sich für ein Produkt entscheiden soll fasst er es gerne gründlich an bzw. probiert es an und hört auf seine Emotionen. Er wird dich bei einem Treffen definitiv herzlich umarmen, statt dir nur einen lieben Blick oder eine nette Floskel entgegen zu bringen. 

ICH GLAUBE, ICH BIN EIN MISCH-MASCH-MENSCH:

Wie gesagt, wir reden von SCHWERPUNKTEN. Klar kann es in unterschiedlichen Bereichen sein, dass du eine Kombination aus allen Typen darstellst. Oder du bist ein besonders großer Feinschmecker und somit der gustatorische Typ, weil du dich stets auf deinen Geschmack konzentrierst. Vielleicht gehst du auch immer der Nase lang 😉 und bist ein besonders guter Riecher – also der olfaktorische Typ. Was ich dir nur verdeutlichen will: in der gesprochenen Kommunikation kann man sehr schnell erkennen, welchem Typ man gegenüber steht und darauf eingehen, um Rapport herzustellen (also für eine gute Chemie zu sorgen). WIE? Ganz einfach:

NUTZE AUSDRÜCKE UND REDEWENDUNG, DIE ALLE SINNE ANSPRECHEN!

Klar, in sämtlichen Schreib-Guides steht: “schreib bildlich und nutze Metaphern, damit der Leser sich deine Worte gut merken kann”. Stimmt auch. Liegt ja auf der Hand. Aber kaum einer sagt “schreib auch für’s Ohr, die Nase oder gar den Geschmack”. Und noch weniger Schreiberlinge raten dazu, darauf zu achten, wie der Gegenüber schreibt bzw. am telefoniert kommuniziert – wenn er z.B. nach einem Angebot fragt oder dir eine E-Mail zusendet. Oft kannst du aber anhand von wenigen Aussagen (egal ob schriftlich oder mündlich) erkennen, welcher Typ dein Gegenüber ist oder welche Modalität er gerne benutzt. Und dann “tadaaaa” entsprechend darauf reagieren.

Also, wie kommt man jetzt den unterschiedlichen Typen auf die Schliche?

Schon mal Aussagen wie “ich würde gerne mehr sehen, bevor ich mir vorstellen kann, eine Entscheidung zu treffen” oder “Schau mal, ich bin mir nicht sicher, ob du mir alles gezeigt hast. Irgendwie tappe ich noch im Dunkeln!” gehört? Du hast es also eindeutig mit dem visuellen Typ zu tun und kannst dich nun sprachlich so anpassen, dass ihr euch “eben nicht blind ;-)” versteht.

Das gleiche gilt für Sätze wie “das schreit doch geradezu nach einer Lösung”, “erzähl mir mehr von dem Produkt. Ich habe schon viel Gutes darüber gehört!” oder “Klingt gut!” – die selbstredend vom auditiven Typ stammen. Oder Ausdrücke wie “Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache. Hoffentlich renkt sich die Angelegenheit wieder ein.” oder “Du hast mich echt begeistert. Endlich mal jemand, der die Karten auf den Tisch legt!” die der kinästhetische Typ gerne in den Mund nimmt. 

Worte sind mächtiger, als man denkt! Wenn man ihre Bedeutung erkennt.

Achte auf häufige Redewendungen, wie “Der Duft der großen weiten Welt!” (olfaktorisch), “Mir läuft das Wasser im Munde zusammen!” (gustatorisch), “ich kann das nicht mehr hören!” (auditiv) oder “Die Welt ist nur schwarz oder weiß!” (visuell). Achte auf die Wortwahl des anderen und versuche herauszulesen, welche Typisierung dahinter steckt. Schon kannst du deine Ausdrucksweise daran anpassen und du wirst sehen – der Kommunikation wird es definitiv gut tun. 

Und nun ein kleines Rätsel zum Schluss: wer steckt hinter welcher Aussage??

  1. Lass mich ein Gefühl davon bekommen, was du meinst!
  2. Erzähl mir genauer davon, was du meinst!
  3. Beschreib mal, wie du dir das genau vorstellst!

UND? Easy, oder? Na dann viel Spaß beim sinnesspezifischem Texten und lass von dir hören, auch wenn du eher der visuelle Typ bist 😉

ALLES LIEBE,

Deine Janna